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Persönlichkeiten

Lesen Sie hier die Kurzbiografien Zeulenrodaer Persönlichkeiten der letzten Jahrhunderte ausführlich nach. Interessante Menschen kommen zum Vorschein!

 

Otto Alexander Hohlfeld

Als Sohn eines Webers am 10. März 1854 geboren, besuchte er die hiesige Schule, sein Lehrer war Friedrich Solle. An der Königlichen Kapelle in Dresden erhielt Hohlfeld Violinenunterricht. 1877 trat er das Amt des 1. Kapellmeisters an der Großherzoglichen Hofkapelle in Darmstadt an. Auch im Ausland, so vor der Zarenfamilie in Petersburg, in Warschau und Helsinki gab er Konzerte. Hohlfeld war einer der größten Violinenspieler der damaligen Zeit.

 

Ihm zu Ehren erhielt 1929 die "Hohlfeldstraße" in Zeulenroda seinen Namen.

 

Am 9. Mai 1895, erst 41jährig, starb Alexander Hohlfeld in Darmstadt.

Franz Ludwig

Ein verdienter Bürger der Stadt war auch der Posamentier Franz Ludwig. Er war mit einigen Unterbrechungen seit 1871 Gemeinderatsmitglied und über viele Jahre der Erste Vorsitzende des Gemeinderates. Beim Ausscheiden 1912 verlieh man ihm in Anerkennung seiner großen Verdienste das Ehrenbürgerrecht der Stadt Zeulenroda. Franz Ludwig war 24 Jahre Hauptmann der hiesigen Schützengesellschaft. Er ist kurz vor der Vollendung seines 81. Lebensjahrs, am 22. April 1922, gestorben.

Johannes "Hans" Schaub

Ehrenbürger und ehem. Herausgeber des "Karpfenpfeifers"

Johannes Schaub, am 18. Oktober 1919 in Zeulenroda geboren, ging nach dem vierjährigen Volksschulbesuch an die damalige Oberrealschule, die er 1938 mit dem Abitur abschloss. Nach dem Krieg nahm er das durch die Einberufung zum Wehrdienst unterbrochene Studium mit dem Ziel eines Elektro-Ingenieurs an der Technischen Hochschule Braunschweig wieder auf. Hier hatte er auch seine Arbeitsstätte gefunden.  1981 übernahm Johannes Schaub die Leitung des in der Bundesrepublik bereits seit längerem bestehenden Heimatkreises und organisierte seit dem die schon vorher stattgefundenen Zeulenrodaer Treffen in Eschwege weiter und nach der Wende hier in seinem Heimatort.

 

Sein großes Verdienst aber ist die im September 1981 begonnene Herausgabe der Heimatblätter "Der Karpfenpfeifer". Sie erscheinen halbjährlich und mit ihnen hat Johannes Schaub in all den Jahren eine Brücke der Verbundenheit zwischen den Zeulenrodaern in der Fremde geschaffen. Für diese aufopferungsvolle Arbeit über viele Jahre, verlieh die Stadt Zeulenroda ihm zum ersten Zeulenrodaer Treffen in der Heimat, im September 1991, den Ehrenbürgertitel. Aufgrund seiner Initiative verlieh die Stadtverwaltung der Städtischen Musikschule den ehrenvollen Namen des Kantors Fritz Sporn.

 

Johannes Schaub verstarb am 23. August 2008 in Filderstadt.

Prof. Dr. Adolf Scheibe

Der 9. März 1895 ist sein Geburtstag. Das Geburtshaus steht in der Greizer Straße in Zeulenroda. Als Sohn des Kaufmannes Friedrich Scheibe besuchte er die Volks- und die Realschule. Nach dem ersten Weltkrieg setzte er sein davor begonnenes Studium in München, auch an der Technischen Hochschule hier, und Jena unter anderem auch bei Professor Röntgen fort. 1923 promovierte er über das Thema der Hochfrequenz. Scheibe ging nach Berlin und bekam dort eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. 1928 ernannte man ihn zum Regierungsrat und er trat die Nachfolger des Laboratoriums-Vorstandes Prof. Gieba an. Seine Arbeiten bezogen sich auf Messungen kürzester Zeiten. Im gleichen Jahr hatte er festgestellt, dass ein Quarzkristall bestimmter Form, Größe und Reinheit, durch elektrischen Strom gereizt, in bisher unbekannte Schwingungen gerät. Diese Tatsache konnte die von ihm entwickelte komplizierte Anlage so ausnutzen, dass sich mit den von ihm konstruierten Quarz-Uhren im Laufe eines Jahres ein Fehler von höchstens einer halben Sekunde ergab. Dies schrieb ein Mitarbeiter, Herr Adelsberger, 1928 nieder.

 

Während des zweiten Weltkrieges verlegte er einen Teil seines Institutes nach hier in Räume der Volksschule. Als die Amerikaner im Juni 1945 Zeulenroda verließen, nahmen sie Scheibe mit seinen Mitarbeitern mit nach Heidelberg. Als die Physikalisch-Technische Bundesanstalt nach dem Kriege nach Braunschweig verlagert wurde, war Adolf Scheibe ein Mann der ersten Stunde. 1957 ernannte man ihn zum ordentlichen Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und zum Professor an der Technischen Hochschule Carola Wilhelmina in Braunschweig. Am 20. April 1958 verschied Prof. Dr. Adolf Scheibe unerwartet in Berlin-Charlottenburg aus einem erfüllten Leben. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof in Berlin.

 

Im städtischen Museum Zeulenroda ist die Vorderansicht der Quarzuhr zu besichtigen. Mit Akkumulatorenbatterie für die Betriebsspannung wird sie mit 150 Volt betrieben. Ausgerüstet ist sie mit einem Frequenzteller, einem Oszillator mit Trennstufe und Thermostatierungseinrichtung. Im Laufe eines Jahres ergibt sich noch heute durch die sensationelle Entwicklung von Professor Doktor Adolf Scheibe ein Fehler von höchstens einer halben Sekunde.

Gustav Bernhard Scheinpflug

Keine der herausragenden Zeulenrodaer Persönlichkeiten hat ein so Ortsbild prägendes und nachhaltiges Erbe hinterlassen, wie der Baumeister Gustav Bernhard Scheinpflug (1867- 1932). Von Bauhandwerk und Architektur frühzeitig angetan, ging er in die Lehre Maurermeister Heinrich Seelings, dessen Sohn später als Theaterbaumeister in Berlin Berühmtheit erlangen sollte. Gustav erlernte das Bauhandwerk von der Pike auf und wusste auch um die Härten des Berufes, der damals schlicht als „Knochenarbeit“ bezeichnet werden konnte, denn Maschinen und andere Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern konnten, gab es nur sehr wenige. Nach Lehrzeit und freiwilligem Dienst im „Königlichen Kommando des Eisenbahnregiments“ trat er die 3-jährige Wehrdienstzeit an. Im Jahr 1892 gründete Gustav sein eigenes Baugeschäft, das er vom alten Baumeister Seeling übernehmen konnte. Was jetzt folgt ist eine ruhelose Bautätigkeit, die durchaus als exemplarisch für die Gründerzeit bezeichnet werden kann. Die unzähligen Bauten, die durch ihn entstanden, aufzuzählen, stößt an dieser Stelle an Grenzen. Doch als herausragend soll der Neubau der Bürgerschule, des heutigen Friedrich-Schiller-Gymnasiums in der Schopperstraße, genannt werden. Als man sie 1904 übergab, galt Baumeister Scheinpflug schon als bekannte Größe. Auch auf kulturellem und politischem Gebiet wirkte er. So schenkte er dem Museum seiner Heimatstadt ein Giraffenklavier, das man noch heute dort besichtigen kann. Er wirkte als Mitglied des Kirchgemeinderates, von 1906 bis 1911 Landtagsabgeordneter des Landes Reuß ä.L. in Greiz sowie im Stadtrat von Zeulenroda, dessen Vorsitz er von 1899 bis 1912 innehatte.

 

Quelle: Gunde Fröhlich: „Die Zeulenrodaer Scheinpflugs“ Versuch einer Familiengeschichte, Berlin 2003

 

BürgerschuleBürgerschule

GiraffenklavierGiraffenklavier

 

Friedrich Lorenz Schmidt

Noch eine hochverdiente Persönlichkeit ist aufzuführen: der Zeulenrodaer Lehrer, Stadtarchivar, Schriftsteller und Historiker Friedrich Lorenz Schmidt, besser bekannt als F. L. Schmidt.

 

Geboren am 8. Januar 1886 als Sohn eines Strumpfwirkers im Hause Windmühlenstraße 19, besuchte F. L. Schmidt nach dem Schulabschluss das Lehrerseminar in Greiz und kehrte in seine Heimatstadt zurück, wo er von 1903 bis 1954 als Lehrer tätig war. Bereits in jungen Jahren hat sich Schmidt mit der Geschichte Zeulenrodas befasst. Schon 1912 erschienen die ersten Beiträge hierüber. Im Laufe der Jahre schrieb er über 100 geschichtliche Aufsätze, die in der örtlichen Presse und in der Fachliteratur veröffentlicht wurden. Er war als Heimatschriftsteller über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt geworden. Große Verdienste erwarb sich F. L. Schmidt an der hiesigen Volkshochschule vor 1933. Über zehn Jahre hielt er in Wintersemestern geschichtliche Vorträge zur Stadtgeschichte. 1933 rettete er mit noch ein paar Gleichgesonnenen die Gewerkschaftsbibliothek vor der Vernichtung durch die Nazis. In ganz Deutschland gibt es nur noch drei Gewerkschaftsbüchereien aus der Zeit vor 1933, worunter sich die hiesige befindet.

 

Friedrich Lorenz Schmidt hat sich in seiner langjährigen Tätigkeit als Archivar und Historiker unserer Stadt hohe Verdienste erworben. Sein größter war die Herausgabe der "Geschichte der Stadt Zeulenroda", welche in den Jahren von 1935 bis 1953 in vier Bänden erfolgte: "Welche Stadt unserer Größe kann sich so einer Geschichte rühmen, wie sie Zeulenroda vergönnt ist!" In Würdigung seiner Verdienste erhielt Friedrich Lorenz Schmidt 1938 den Titel "Stadtarchivar". Und 1968 war Schmidt für dieses Werk von der Akademie der Wissenschaften mit der "Leibnitz-Medaille" geehrt worden.

 

Seit der Gründung des Kreises Zeulenroda im Jahre 1952 war Schmidt viele Jahre als ehrenamtlicher, unermüdlicher Denkmalpfleger tätig. Ab 1954 war er hauptamtlicher Archivar und erhielt 1958 das Prädikat "Staatlich geprüfter Archivar" anerkannt. Im Oktober 1969, mit 84 Jahren, verließ er seine Jahrzehnte währende Wirkungsstätte, das Stadtarchiv Zeulenroda. Am 30. Juli 1970 erfüllte sich das Leben des F. L. Schmidt. Er verstarb in Wilhelmshorst bei Potsdam.

Ernst Ferdinand Schreck

Persönlichkeit Ernst Ferdinand Schreck

Eine Persönlichkeit der Stadt Zeulenroda war der Handwerker, Lehrer, Forscher und Sammler, der Wissenschaftler und Entomologe Ernst Ferdinand Schreck. Der "Schmetterlings-Schreck", wie ihn der Volksmund nannte, war am 26. Mai 1814 als Sohn des Strumpfwirkermeisters Philipp Schreck geboren worden. Ernst Ferdinand war schulisch seinen Mitschülern weit voraus, er musste aber danach das Handwerk des Strumpfwirkers erlernen. Ernst Schreck besaß gute pädagogische Fähigkeiten.

 

Er unterrichtete, nebenberuflich, etliche Kinder. Aufgrund seiner Lehrmethode wurde die Nachfrage immer größer, so dass er bald eine "Winkelschule" führte. 1855 fand er dann als Lehrer der unteren Klassen in der "Krockerschen Schulstiftung" eine Anstellung. Nebenbei hatte sich Ferdinand Schreck durch Selbststudium mit der Schmetterlingskunde befasst, legte eine Schmetterlingssammlung an, darunter viele Seltenheiten. Mit großem Erfolg züchtete Schreck selbst Schmetterlinge. Mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten erlangte er weit über seine Vaterstadt hinaus Bekanntheit.

 

Am 13. Mai 1879 überreichte die Lokalschulinspektion dem Lehrer Ernst Ferdinand Schreck in Gegenwart des Schuldirektors und der drei Oberlehrer der drei Schulanstalten in feierlicher Weise das Pensionsdekret. Schreck starb am 15. Mai 1881.

Prof. Dr. Gustav Schreck

Am 8. September 1849 wurde er als Sohn eines Strumpfwirkermeisters im Haus Untere Neustadt 2 geboren. Schreck nahm bei Kantor Solle Klavierunterricht. Nach Studien in Leipzig ging Schreck für drei Jahre als Musiklehrer nach Wiborg/Finnland.

 

Nach Leipzig zurückgekehrt, war er Lehrer für Theorie und Kompositionslehre am Königlichen Konservatorium. 1892 berief man ihn zum Thomaskantor in Nachfolge Dr. Wilhelm Rusts. Er wurde Professor und 1909 Ehrendoktor der Universität Leipzig, für die er die Festkantate zur 500jährigen Jubelfeier schrieb. Das Amt bekleidete er bis 1918. Gustav Schreck war zu seiner Zeit einer der geschätztesten Komponisten und Musiklehrer. Er starb am 22. Januar 1918 in Leipzig.

Dr. Ferdinand Schröder

Als Sohn eines Seifensieders wurde Ferdinand Schröder am 8. April 1818 im Haus Kirchstraße 2, geboren. Schon in jungen Jahren zeigte sich seine zeichnerische Begabung. 1838 ging Schröder nach Jena, um Medizin zu studieren. Das Wartburgfest der deutschen Burschenschaften wirkte sich auch auf Schröder aus und er trat in das Corps der Sachsen ein. Nach Studien in Würzburg und Wien schloss er 1844 in Jena als Doktor sein Studium ab.

 

Im April 1848 wurde Schröder in die Nationalversammlung gewählt; im Mai 1849 wurde Schröders Eintritt in Frankfurt bekannt gegeben. Die Nationalversammlung löste sich aber bald auf und Schröder kehrte in seine Heimat zurück. Ende der vierziger Jahre griff er immer öfter zum Zeichenstift. Sein Arbeitsfeld war die Karikatur. Er arbeitete für "Die fliegenden Blätter" und für den "Dorfbarbier". Schröder war nicht verheiratet. Am 24. Januar 1857 starb er. Etwa 1.000 Zeichnungen hat Dr. Ferdinand Schröder hinterlassen.

Prof. Heinrich Seeling

Als Sohn des Maurermeisters Christian Seeling am 1. Oktober 1852 geboren, ging er hier zur Schule. Nach seiner Lehre besuchte er die Baugewerbeschule in Holzminden und die Bauakademie in Berlin. Studienreisen führten ihn nach Wien und Italien. Danach kehrte er wieder nach Berlin zurück und arbeitete u. a. als Assistent bei Prof. Böckmann. Heinrich Seeling war ein gefragter Theaterarchitekt. Er war der Schöpfer vieler Theaterbauten, so in Rostock, Nürnberg und Gera.

 

1896 wurde Heinrich Seeling Mitglied der Königlichen Akademie der Künste Berlin und 1907 Stadtbaurat in Charlottenburg. Ihm verlieh man die Titel eines reußischen und eines preußischen Baurates. Trotz seiner großen Erfolge war Seeling eine einfache und schlichte Persönlichkeit. Er weilte oft und gern in seinem Elternhaus in Zeulenroda. Am 15. Februar 1932 schloss Professor Heinrich Seeling die Augen für immer. Auf dem Friedhof in Wilmersdorf fand er seine letzte Ruhestätte.

Friedrich August Solle

Als Sohn eines Töpfermeisters am 2. Februar 1807 in Dorndorf bei Jena geboren, hatte Solle 1835 das hiesige Kantorat übernommen, er war gleichzeitig als Knabenlehrer angestellt. 1841 gründete er mit Dr. Johann Stemler die hiesige Stadtlesegesellschaft, 1847 führte er das Knabenturnen ein. Er war auch Mitbegründer des Turnvereins in Zeulenroda. Seine größten Verdienste aber lagen auf dem Gebiet der Musik. So hatte er viel Kirchenmusik komponiert, die bald über die Grenze seines Wirkungskreises hinaus Bekanntheit erlangte, seine in sieben Heften erschienene "Violinschule" machte Solles Namen in ganz Deutschland bekannt.

 

Friedrich Solle hatte die Stadtmusik, die Kirchenmusik und den Gesangverein, der später seinen Namen trug, in einer Hand vereint. Durch die Konzentration all dieser Kräfte stand das Musikleben in Zeulenroda in hoher Blüte. Am 24. September 1876 konnte Solle sein 50jähriges Dienstjubiläum als Lehrer feiern. Aus diesem Anlass bekam er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Zeulenroda verliehen. Am 5. Dezember 1884 hatte sich das ehrenvolle Leben des Kantors Friedrich Solle erfüllt.

 

Eine Regelschule im Westteil der Stadt trägt seinen Namen.

Fritz Sporn

Am 20. Februar 1887 in Zeulenroda geboren, ging Fritz Sporn nach dem Schulbesuch an das Lehrerseminar nach Greiz. Am Dresdener Konservatorium erlernte er das Komponieren und Dirigieren. 1912 wurde Fritz Sporn zum Kantor der Stadt gewählt. Nach dem Krieg fing er an, das Musikleben in Zeulenroda zu aktivieren. Es kam zur Bildung des Oratorienchores, der bis 1942 bestand. 1920 ernannte die Stadt Fritz Sporn zum Städtischen Musikdirektor und zum Musiklehrer an der damaligen Realschule. 1936 wurde er zudem Kirchenmusikdirektor.

 

Fritz Sporns großes Verdienst war es, den Kirchenchor mit dem Oratorienchor und den beiden Männerchören "Solle" und "Orpheus" zu einem großen Klangkörper vereint zu haben. Zur 500-Jahrfeier 1938 der Stadt dirigierte er die Aufführung des von ihm komponierten Oratoriums, das mit 150 Sängerinnen und Sängern und 50 Musikern vorgetragen wurde. Nach dem Krieg 1945 begann Fritz Sporn das ehemals blühende Musikleben Zeulenrodas wieder aufzubauen.

 

Beinahe 50 weltliche und geistliche Tonwerke hat Fritz Sporn komponiert. Aber auch als Verfasser des Buches "Singende klingende Heimat" hat er sich und Zeulenroda ein bleibendes Denkmal gesetzt. Am 1. April 1957 ging Fritz Sporn in den verdienten Ruhestand, am 8. September 1959 erfüllte er sich sein begnadetes Leben.

Johann Gottlieb Stemler

Als Sohn des Apothekers Johann Teophilius Stemler im Hause Kirchstraße 3 in Zeulenroda am 10. November 1788  geboren, studierte Stemler an verschiedenen Uni-versitäten Philosophie, Mathematik, Physik und medizinische Chirurgie. 1810 erlangte er die philosophische Doktorwürde und promovierte im Juli 1811 in Würzburg als Doktor der Medizin und Chirurgie. Im Herbst 1811 kam er nach Zeulenroda zurück und fing sofort an, als Arzt zu praktizieren.

 

Er war einige Jahre als städtischer Physikus tätig. Während dieser Zeit brachte es Stemler zu großem Ansehen. Im Jahre 1832 wählte ihn fast die gesamte Bürgerschaft zum Bürgermeister. Dieses Amt führte er 24 Jahre bis zu seinem Tod aus. Außerdem verfasste er die "Physisch-medizinische Topographie von Zeulenroda", die "Teutsche Encyklopädie", ein Lehrbuch für Schule und Haus, und die "Geschichte von Zeulenroda". Am 29. August 1856 erlag Gottlieb Stemler in Greiz einem Schlaganfall, wo er sich als Deputierter der Landeskammer aufhielt und am 31. August fand in Zeulenroda seine Beisetzung statt.

Berühmte Maler

Söhne der Stadt Zeulenroda
Auch berühmte Maler waren Söhne der Stadt Zeulenroda. Zum Beispiel die Malerfamilie Grünler. Der Weber Heinrich Grünler und seine Ehefrau Christiane Dorothea, geborene Carol, sind die Eltern hochbegabter Kinder gewesen.

 

Der älteste und berühmteste Sohn war Ehregott Grünler (1797 bis 1884). Er besuchte die Akademie in Dresden. Später ging er nach Weimar. Hier wurde er Professor der Malkunst. Er porträtierte vor allem Personen. Grünlers Gemälde zeichneten sich durch die vornehme Weise der Darstellung aus. In seinen alten Tagen kehrte er nach Zeulenroda zurück. Ehregott Grünler  (Foto) kaufte das Haus Schleizer Straße 2. Er war verheiratet und lebte hier mit seiner Ehefrau und seinen fünf Kindern.

 

Eduard Grünler, geboren 1799, war Fürstlich Reußischer Hofmaler in Greiz. Er lebte bis 1879.

 

Louis Grünler (1809 bis 1886) bevorzugte es, Tiermotive zu malen, besonders Pferde. Man nannte ihn deshalb "Pferdemaler". Er war später in Löhmen Stallmeister und soll in Wien gestorben sein.

 

Erdmann Grünler war kein Maler, sondern Lehrer in Greiz und später Rektor in Zeulenroda. Er lebte von 1811 bis 1893. Leo Grünler - er lebte von 1816 bis 1843 - starb bereits mit 27 Jahren. Er hat aber über 300 Studienzeichnungen und Bilder hinterlassen. Die Familie wohnte in der Aumaischen Straße 30. 1854 brannte das Haus ab. Der in Böhmen lebende Sohn ließ später hier den großen Grünlerschen Garten anlegen. Auf die Brandstätte baute später Baumeister Seeling das Schoppersche Haus, das heutige Museum.

 

Friedrich Reimann
Ein weiterer großer Maler der Stadt war Friedrich Reimann, geboren am 4. September 1896 in Maria Schein im ehemaligen Königreich Böhmen. 1908 zog die Familie nach Zeulenroda. Nach der Lehre als Dekorationsmaler ging Reimann an die Kunstakademie in Dresden und studierte hier darstellende Kunst. Vor allem durch die Darstellung von Tieren und deren Umgebung kam Reimann zu großen Erfolgen. Seine Bilder geben die realistische Tierwelt wieder. In den Jahren 1936 bis 1942 konnte er seine Bilder im Haus der Deutschen Künste ausstellen. Nach dem Krieg ist das Naturkundemuseum Gotha mit Tierbildern von ihm ausgestattet worden. Der berühmteste Abschluss seines Schaffens war die Mitarbeit an Professor Grzimeks "Tierleben". Mit den Tierdarstellungen für dieses Werk, das eine weltweite Verbreitung erfahren hat, erlangte Friedrich Reimann weit über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus Bekanntheit. Reimann starb am 21. Juli 1991 in Zeulenroda. Nach seinem Tode ernannte ihn die Stadt zum Ehrenbürger.


 

 

Ihr Ansprechpartner

Städtisches Museum Zeulenroda
Aumaische Straße 30-32
07937 Zeulenroda-Triebes
Tel.: 036628 64135
Fax: 036628 64136
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